Kaiserpinguine

Kaiserpinguine

Kaiserpinguine – unter Wasser schnell und treu an Land

Pinguine sind Vögel und haben sich zu hervorragenden Schwimmern entwickelt. Im Laufe der Evolution haben sie ihre Flugfähigkeit gänzlich verloren. Kaiserpinguine kommen nur in der Antarktis vor.
Ihre typische Färbung und die oftmals tollpatschige haben sie bekannt und beliebt gemacht. Unter den 17 unterschiedlichen Pinguinarten ist der Kaiserpinguin der größte: Er wird zwischen einem und 1,20 Meter groß und kann bis zu 40 Kilogramm wiegen. Kaiserpinguine können in Freiheit 20 Jahre alt werden.

Wie so vieles in unserer Natur so ist auch der Körperbau eines Pinguins seinem Leben im Wasser und an Land perfekt abgestimmt. Sie verfügen über kurze Federn, die kein Wasserdurchlassen und mit denen sie kaum einen Widerstand im Wasser haben. Die Kaiserpinguine haben einen schwarzen Kopf, ein schwarzes Kinn und eine schwarze Kehle. Sie sind auf ihrer Vorderseite weiß und von hinten schwarz und können deshalb im Meer von unten nicht gesehen und gegen den hellen Himmel erkannt werden. Am Hals sind sie gelblich-orange, sodass man sie gut identifizieren kann. Ihre ehemaligen Flügel sind die Flossen, die Füße und der Schwanz dienen als Ruder zur Steuerung im Wasser. Die Füße befinden sich am Unterkörper, und die Fußzehen sind mit Schwimmhäuten verbunden.
Pinguinen können durch ihre Füße an Land waagerecht stehen. Wenn sie sich aber bewegen, dann watscheln sie vorwärts und wenn die Möglichkeit besteht, dann schlittern sie gerne an Land und rutschen häufig auch auf dem Bauch über Schnee und Eisflächen.

Taucher

Mehr als 200 Meter tief kann ein Kaiserpinguin tauchen und rund 20 Minuten unter Wasser bleiben. Im Wasser selbst kann er sich mit ca. 25 km/h schnell bewegen, teilweise sogar noch schneller. Ähnlich wie ein Delphin schwimmt auch er knapp unter der Oberfläche und holt beim über die Wasseroberfläche schießen Luft. Um noch schneller beim Tauchen zu sein, verschlucken Pinguine gerne häufig Steine als Ballast in ihren Kropf, mit denen sie außerdem auch ihre Nahrung zermahlen.

Nahrung

Pinguine leben vom Ozean und verzehren vor allem Krebstiere und kleine Fische und sie jagen in Gruppen. An einem Tag können sie bei guten Nahrungsverhältnisse einige Kilogramm Nahrung pro Tag zu sich nehmen. Zum Brüten und zur Mauser verlassen die Kaiserpinguine das Wasser. Während der Mauser – wenn sie ihr Federkleid wechseln – können sie nicht ins Wasser und müssen hungern.

Wanderung

Im arktischen Herbst – das ist im April oder Mai – marschieren Kaiserpinguine mit dem Partner des Vorjahres bis zu 200 Kilometer zu den Nistplätzen auf dem geschlossenen Eis. Für diese Reise haben sie sich ein ausgeprägtes Fettpolster zugelegt.
Haben die Pinguine sich einen Nistplatz reserviert, dann paaren sie sich und das Pinguin-Weibchen legt ein rund 500 Gramm schweres Ei. Jetzt verlässt das Weibchen das Pinguin-Männchen und kehrt wieder zum Meer zurück. Das Männchen brütet in dieser Zeit bis zum Juli das Ei auf den Füßen aus. Gewärmt wird es durch eine am Unterbauch befindliche Hauttasche. Die Brutzeit beträgt ca. 65 Tage. Das Männchen nimmt in dieser Zeit nur Schnee zu sich und verliert stark an Körpergewicht. Es steht starr allein bei minus 30 bis 60 Grad und bewegt sich nicht, es wärmt das Ei und selbst von den härtesten Schneestürmen lässt es sich nicht erschüttern. Mitte Juli schlüpft das Küken und bis dahin ist dann auch das Weibchen zurück und hat Nahrung für das Küken mitgebracht. Durch lautes trompetenartiges Rufen findet das Pinguin-Weibchen seinen Partner unter den anderen in der Kolonie wieder.
Kommt das Weibchen zurück, nachdem das Junge geschlüpft ist, dann füttert das Männchen den Nachwuchs – mit einem fetten Sekret, das er selbst aus der Speiseröhre bildet. Nach drei Monaten Faste und 50prozentigem Verlust des Körpergewichts erholt sich das Männchen am Meer und legt sich eine neue Fettschicht zu.

Küken

Die jungen Kaiserpinguine stehen immer dicht gedrängt zusammen, um sich vor der eisigen Kälte zu schützen. Erst mit fünf Monaten können sie selbst im Meer jagen und nach vier bis fünf Jahren sind sie fortpflanzungsfähig. Im darauffolgenden Winter ist der Nachwuchs schon nicht mehr von ihren Eltern abhängig. Bald wandern diese wieder zu den Nistplätzen am ewigen Eis und dann beginnt erneut die Fortpflanzung der Kaiserpinguine, die Wanderung und das Durchhaltevermögen, ihre Art zu erhalten.