Eine Filmkritik wird immer von einem Journalisten geschrieben und ist eine Darstellungsform, die sich mit einem Film auseinandersetzt. Sie wird zu einem aktuellen Film in Zeitungen, Fachzeitungen, in Rundfunk und Fernsehen veröffentlicht.
Bewertet, analysiert und hinterfragt wird dabei der Film unter filmtheoretischen, künstlerischen und ästhetischen Aspekten. Meinungen und Wahrnehmungen sind immer unterschiedlich und auch nicht nur auf eine der beiden sollte man sich einlassen, wenn man selbst urteilen möchte.
Auch über Luc Jacquets oscar-prämierte Dokumentation „Die Reise der Pinguine“ gibt es Kritiken. Ein Punkt vieler Kritiken der deutschsprachigen Version des Filmes war, dass der Regisseur die Pinguine mit menschlichen Stimmen sprechen ließ. Vielen Zuschauern sei so der Eindruck vermittelt worden, dass es sich bei „Die Reise der Pinguine“ um einen Kinderfilm handele. Bei der Special Edition DVD wurde auf die menschliche Sprache der Pinguine verzichtet während der deutsche Schauspieler Sky du Mont dokumentarisch erzählt. In der englischen Version wurde der Film symphonisch untermalt und enthält Kommentare des Hollywood-Schauspielers Morgan Freeman.
Auszüge aus Kritiken:
„Jacquet wollte keine Dokumentation im Sinne der ethnographischen Sielmann-Filme drehen. Die wahre Reise der Pinguine ist nicht ganz so spektakulär, die Entbehrungen nicht so groß wie im Film dargestellt. Der Filmemacher hatte eine Dramaturgie vorher konzipiert und jede einzelne Szene geplant. So schafft er eine Erzählweise, die zwar in einigen Momenten kitschig wirken mag, seine Wirkung jedoch nicht verfehlt. Als Zuschauer ist man gefesselt, der Transfer auf die menschliche Lebensweise fällt nicht schwer.“ (Der Spiegel)
„Jaquet überhöht das Geschehen zum ewigen Kreislauf von Leben und Tod. Der Schönheit seiner Bilder wird vieles durch den menschelnden Duktus genommen. Bei Jaquet können Pinguine sprechen – und das ist keine gute Idee.“ (Frankfurter Rundschau)
„Es sind atemberaubende Bilder, die Jacquets Team eingefangen hat, zum Heulen schön. Nie waren uns Pinguine so nah. Keine Frage: Das sind Wesen wie wir. Nur tapferer, treuer, aufopferungsvoller. Das sagen uns die Bilder. Aber Jacquet mußte ja unbedingt auch die Vögel sprechen lassen.“ (Die Welt)
„Auffällig ist, dass der Film, der jede Tortur und jedes Scheitern detailverliebt ausschlachtet, gerade beim Liebesspiel der Tiere sehr keusch Zurückhaltung wahrt und auf Distanz bleibt. So entsteht eine vorbildhafte Trias aus Monogamie, Opferbereitschaft und keuscher Zärtlichkeit, an die konservative Zuschauerinteressen vorzüglich andocken können.“ (film-dienst)
„Mit dem Film ‚Die Reise der Pinguine‘ des französischen Regisseurs Luc Jacquet liegt jetzt eine präzise Dokumentation der Wanderung der Kaiserpinguine vor, die, wie der Erfolg des Films in den US-Kinos zeigt, weit über die Kreise hinaus wahrgenommen wird, die solche Filme sonst erreichen. Das ist kein Zufall: Jacquet ist nicht nur ein erfahrener Feldforscher und Verhaltensbiologe – er ist auch ein ausgezeichneter Kameramann und Naturfotograf. Und nicht zuletzt kommt er, in einem zweifachen Sinn, aus dem ‚richtigen‘ Land.“ (Welt am Sonntag)
„Formal überzeugt der Film durch bisweilen surreale Bildkompositionen, diese merkwürdig unberührten Eislandschaften, die eher Ruhe und Ausgeglichenheit, kaum aber harte Überlebenskämpfe vermuten lassen, das bezaubernde visuelle Spiel aus kalt-gleißendem Licht, diese täuschende Sonne und die bizarren Wechsel aus schwermütigem Opal und unbarmherzigem Azur. Und durch die Musik. Gottlob wurde keine schwülstige Orchestrierung dem Kampf der Pinguine unterlegt. Die Französin Emilie Simon lieferte Score und Lieder, die bisweilen an Björk, Stina Nordenstam oder Portishead erinnern und in ihrer Spielfreude und Fragilität ein faszinierendes Kunstwerk abrunden.“ (playerweb.de)
„Jacquet hat in der Eiswüste überwältigend schöne, berührende und manchmal auch verstörende Einstellungen gefunden […] Vielleicht hätte Jacquets fragwürdiges Unternehmen sogar irgendwie glücken können. Nur betreibt Jacquet leider auf der Tonspur einen rücksichtslosen Prozess der Selbstzerstörung seiner Arbeit. Das beginnt bei der schauderhaften Musik und den törichten Songs […] Die Zerstörung steigert sich mit den Sprechern der Off-Texte […:] ‚Sind alle da? […] als wäre man im Kasperltheater.“ (Süddeutsche Zeitung)
(Quelle: Auszug Kritiken Wikipedia.org)